Astronomie - Projekt Sternwarte

Astronomie ist ein recht "schweres" Hobby. Heisst man nimmt, vor allem als Astrofotograf, eine Menge Equipment mit aufs Feld, muss es dort aufbauen, mit Strom versorgen, und auch wieder abbauen. Normalerweise hatte ich so ca. 80kg Equipment dabei, ohne Stromversorgung. Der Aufbau von allem hat ohne Fahrt meist eine Stunde gedauert. Der Abbau ebenfalls. Da man ja auch noch Hin- und wieder Heimfahren muss verliert man so eigentlich wertvolle Zeit um Bilddaten zu gewinnen. Die schlimmsten Erlebnisse sind eher auch wenn es sich plötzlich zu zieht obwohl man grad erst aufgebaut hat und dann unverrichteter Dinge wieder abziehen muss.

Nach langem hin und her, ich wollte sogar schon mein Hobby aufgeben, habe ich mich 2015 entschieden das Projekt Sternwarte in Angriff zu nehmen. Für mich war die Entscheidung einfach gefallen, entweder Sternwarte oder das Hobby aufgeben. Die Bauzeit der Rolldachhütte erstreckte sich von August bis November 2015. Ende Dezember 2015 war die Sternwarte dann komplett einsatzbereit.

Die Größe der Sternwarte haben wir auf 3x3 Meter Aussenmaß festgelegt. Es hätte auch weniger gereicht aber ich wollte mich nicht um das Teleskop herumdrücken müssen und auch noch etwas Luft haben falls man mal eine größere Optik anschafft.

Zuerst war der Umbau einer Standard-Gartenhütte vom Baumarkt angedacht. Als wir uns das durchgerechnet haben kam aber heraus dass eine Eigenkonstruktion nicht nur billiger sondern auch stabiler sein würde. Im Endeffekt hätte man einen Großteil des Daches einer Baumarkthütte umbauen müssen. Zusätzlich haben selbst die stärkeren Hütten dort auf mich keinen all zu stabilen Eindruck gemacht. Also wurde es eine Eigenkonstruktion unter Anleitung eines Schreiners. Alles super stabil und hat auch schon den ersten Sturm erfolgreich überstanden.

Rein bei den Kosten hatte ich mich total verschätzt. Man unterschätzt das ganze Kleinzeug dass man braucht doch relativ stark. Die großen Posten wie z.B. das Holz hat man schnell zusammengeschrieben, aber wenn es ans Kleinzeug geht vergisst man leicht etwas. Überschlagen kam die Hütte am Ende auf knapp 4500-5000 Euro. Arbeitszeiten natürlich nicht gerechnet da ich und mein Vater dies in unserer Freizeit erledigt haben. Die Hütte steht auch gut geschützt auf einem eigenen Grundstück.

Natürlich hat der Standort auch Nachteile gegenüber dem freien Feld. Es ist relativ feucht und tauanfällig, hier muss ich jetzt viel mehr mit Tauschutz und Heizbändern arbeiten. Dazu ist es natürlich auch wesentlich heller da in einem kleinen Ort. Das sind aber relativ kleine Nachteile gegenüber der Bequemlichkeit dass man innerhalb von 2-3 Minuten sein Equipment einsetzbereit und auch wieder aufgeräumt hat.

Hier jetzt einige Bilder des Baufortschritts in chronologischer Reihenfolge.

 

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